ELKE BÖTTCHER

Kommunalpolitikerin, Görlitz / Berlin

Persönlicher Kommentare

Als Kind wollte ich Staatsratsvorsitzender werden und die Mauer wieder abreißen. Durch meine Arbeit in Theatergruppen, Öko- und Erziehungskreisen setzte ich mich zunehmend mit politischen Themen auseinander. Ende Oktober 2014 erhielt ich einen dicken Brief mit Kopien von Briefen und Kinderzeichnungen, die die Staatssicherheit fotografiert hatte. Plötzlich waren die 80er Jahre wieder so lebendig - Freunde und Verwandte, die in der DDR keine Perspektive mehr für sich sahen, die Angst vor Schwierigkeiten mit den Behörden, auch vor Verhaftungen.

Bei IRON CURTAIN las ich Auszüge aus Sabine Herons erstem Brief von 1984 aus London, den sie ins Englische übersetzte. Interessant war dann, dass die Engländer ganz überrascht waren, ihr Land aus aus DDR-Perspektive gespiegelt zu sehen. Durch die vielen unterschiedlichen Beiträge von Zeitzeugen ergab sich ein breit gefächertes Bild der Wahrnehmungen und Erfahrungen, mit der Visualisierung der Zeitdokumente und der Verbindung mit den Stahl-Cello-Klängen war IRON CURTAIN am 9. November 2014 ein atmosphärisch sehr gelungenes Konzept."

Elke Böttcher (2009 bis 2011 Projektkoordinatorin im Jugendwiderstandsmuseum) Galiäakirche)